FAQ

Woran erkenne ich einen Winterreifen?


In Deutschland müssen Pkw-Winterreifen grundsätzlich mit dem Schneeflockensymbol und den Beschriftungen M+S, M&S oder M.S. (englisch Mud and Snow, deutsch Matsch und Schnee) gekennzeichnet sein. Wenn ein Reifen nur die Beschriftungen, aber nicht das Schneeflockensymbol trägt, handelt es sich in der Regel um einen Ganzjahresreifen. Sind alle nötigen Beschriftungen vorhanden, gelten Ganzjahresreifen, auch Allwetterreifen genannt, als Winterreifen im Sinne der StVO (Straßenverkehrsordnung). Die Kennzeichnungen selbst finden Sie an der Reifenflanke des Reifens einvulkanisiert, sie beschreiben die Haupteigenschaften des Reifens.


Wo liegt die Mindestprofiltiefe bei Winterreifen?


Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe für Winter-, Alljahres- & Sommerreifen liegt bei 1,6 mm. Empfohlen wird jedoch, den Reifen ab einer Profiltiefe von 4 mm zu erneuern, da ab hier bereits mit Einschränkungen in der Wasserverdrängung zu rechnen ist. Wenn das Wasser nicht optimal verdrängt wird, verliert man den Kontakt (Grip) zur Straße, was sich negativ auf die Bremsleistung sowie das Lenkverhalten auswirkt.


Wie erkenne ich die Laufrichtung meines Winterreifens?

Die Laufrichtung wird mithilfe eines Pfeils an der Seitenwand des Reifens angegeben, der die vorgeschriebene Drehrichtung anzeigt. Laufrichtungen entstehen unter anderem durch V-förmige Profilelemente, die die Ableitung von Wasser und Schneematsch nach außen ermöglichen

Worin besteht der Unterschied zwischen Sommer und Winterreifen?

Die Unterschiede zwischen Sommer und Winterreifen liegen zum einen in der Gummimischung, die beim Winterreifen auch bei sehr niedrigen Temperaturen für eine hohe Elastizität sorgt und zum anderen im Profil, das beim Winterreifen wesentlich mehr Profilrinnen, Lamellen, Blöcke und Einschnitte enthält, um Matsch, Schnee und Wasser besser zu verdrängen. Sommerreifen dagegen verfügen über eine härtere Gummimischung, damit sie bei hohen Temperaturen nicht zu weich werden. Bei trockenen Straßen verfügen Sommerreifen außerdem über wesentlich bessere Bremswerte als Winterreifen. Auch der Abrieb eines Sommerreifens im Sommer ist wesentlich geringer, als mit einem Winterreifen.


Darf ich mit Allwetterreifen/Ganzjahresreifen im Winter fahren?

Bei Schnee, Eisglätte oder Schneematsch darf nur gefahren werden, wenn der Allwetterreifen/Ganzjahresreifen den Zusatz M+S enthält. Bei Nichteinhaltung ist mit Bußgeldern zu rechnen.

Auf welchen Achspositionen müssen Winterreifen bei Schnee ausgerüstet sein?

Auf allen Achspositionen: Zweiräder, Pkw, Llkw und Busse mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis zu 3,5 Tonnen. Auf den Antriebsachsen: Llkw, Lkw und Busse mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen

Wann sollte man die Winterreifen aufziehen?

Für den Wechselintervall gibt es einen Merksatz. Dieser lautet: Von „O“ bis „O“. Damit ist die Sommerreifen-Zeit von Ostern bis Oktober gemeint, oder entsprechend die Winterreifen-Zeit von Oktober bis Ostern. Wenn im Herbst die Regenschauer zunehmen und die Temperaturen sich allmählich dem Gefrierpunkt nähern, dann sollte man zu den Winterreifen wechseln – dies kann aber auch durchaus schon im September der Fall sein. Gerade auf nasser Fahrbahn und bei Temperaturen von unter ca. 7°C überzeugen Winterreifen mit besserem Bremsverhalten als Sommerreifen. Bei warmen Temperaturen dagegen ist die Bremswegverlängerung des Winterreifens nicht wesentlich schlechter als die des Sommerreifens.


Wann sollte man auf Sommerreifen wechseln?

Auch hier gilt die Regel: Von „O“ bis „O“. Wenn im April der letzte Schnee geschmolzen ist und die Temperaturen zunehmend milder werden, bietet es sich an, die Sommerreifen aufzuziehen. Sommerreifen bieten bei warmen Temperaturen und trockenen Straßen einen wesentlich kürzeren Bremsweg als Winterreifen. Auch der Abrieb ist bei milden Temperaturen geringer, als mit Winterreifen. Ein Wechsel zwischen Sommer- & Winterreifen ist also äußerst empfehlenswert.


Nach wie viel Jahren sollten Winterreifen erneuert werden?

Wenn noch über 4 mm Profiltiefe vorhanden ist, aber der Reifen bereits über 6 Jahre alt ist, sollte man sich neue Winterreifen kaufen, denn die Gummimischung des Reifens gilt dann als verhärtet. Die Elastizität eines Winterreifens ist enorm wichtig um die Griffigkeit (Grip) bei Schnee und Eis zu gewährleisten.


Woran erkenne ich das Alter meines Reifens?

Auf der Reifenflanke befindet sich die sogenannte DOT-Nummer (Department of Transportation). Die letzten 3-4 Ziffern geben Auskunft über das Herstellungsdatum des Reifens.

Beispiel: DOT AAA A0 AA 1813

Der Reifen wurde in der 18ten Kalenderwoche 2013 hergestellt.


Gibt es einen bestimmten Zeitraum in der die Winterreifenpflicht gilt?

Nein, es gibt in Deutschland nur eine gesetzlich situative Winterreifenpflicht, demnach darf bei winterlichen Straßenverhältnissen (Schnee, Schneematsch, Glatteis) am öffentlichen Straßenverkehr nur teilgenommen werden, wenn das Kraftfahrzeug über Winterreifen mit M+S verfügt.

In angrenzenden Ländern verhält es sich jedoch oft anders. Beispielsweise gilt in Österreich eine generelle Winterreifenpflicht vom 1. November bis zum 15. April. Die Schweiz setzt ähnlich wie Deutschland auf eine situative Winterreifenpflicht, in Dänemark dagegen gibt es keine Winterreifenpflicht. Informieren sie sich also vor Auslandsreisen mit dem Pkw, über die jeweilige Gesetzgebung, denn Winterreifen sind nicht in allen Nachbarsländern vorgeschrieben, aber häufig empfohlen.


Müssen auch ausländische Kraftfahrzeuge mit Winterreifen oder M+S-Reifen ausgestattet sein?

Ja. Wer am öffentlichen Straßenverkehr in Deutschland teilnimmt, muss mit Winterreifen oder M+S-Reifen ausgestattet sein.